Lutz Grzondziel
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Fast zweieinhalb Jahrhunderte steht diese Kirche (Barockstil) im Zentrum der Stadt. Die Geschichte der Lindower Kirche ist von vielen Schicksalsschlägen gezeichnet.
1634 mußte der baufällig gewordene Holzturm der Kirche durch einen neuen massiven ersetzt werden, im Jahre 1746 brannte sie völlig nieder. Die Wetterfahne zeigt das Jahr 1751 für den Bau einer neuen Kirche. Zu Pfingsten 1755 konnte das neue Gotteshaus eingeweiht werden.
Die Kirche weist eine interessante Besonderheit auf. Ihr Turm steht nicht, wie allgemein üblich auf der Westseite, sondern weist in Richtung Osten. Die Grundfläche des Turmes ist quadratisch, seine Höhe beträgt 36 m. In etwa 18 m Höhe setzt der Turm ab und endet in einer zwiebelförmigen Kuppel. Das Kirchenschiff ist rechteckig. Die Decke ist nicht gewölbt, sondern mit getünchten Brettern verschalt.
Die Orgel ist ein Werk des Orgelbaumeisters Sauer aus Frankfurt/Oder (1900).
Bei der Teilrenovierung 1960 wurde vor der Orgel ein Platz für den Chor geschaffen. Dazu wurden die Empore erweitert und durch zwei neue Pfeiler gestützt. . Das Wertvollste ist die gotische Taufschale, die in den Taufstein gehört. Sie hat beide Stadtbrände überlebt. Das Ungewöhnliche in der Lindower Kirche ist die in der Mitte stehende Kanzel. Auf der Kanzel steht eine 240 Jahre alte Sanduhr mit vier verschiedenen Glasgehäusen, die gemeinsam umgedreht und in Gang gesetzt wurden. Insgesamt hatte das Uhrwerk eine Laufzeit von knapp über einer Stunde. Zur Zeit Friedrich des Großen sollte damit die Dauer der Predigten eingeschränkt werden.
Vor dem Altar ist eine schlichte Grabplatte zu sehen. Hier wurde Pfarrer Inspektor Superintendent Erasmus Friedrich Holtorff 1797 beigesetzt.
In der Lindower Kirche finden seit 1978 Sommerkonzerte statt, die auf einem hohen künstlerischen Niveau stehen.
Quelle.www.world-qr.com